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Montag, Dezember 21, 2009

neue töne (716): maritime fist glee club

enthusiastische ideen teile ich schnell. so kann ich dem gedanken, ein eigenes label zu gründen, mehr als nur ein interesse abgewinnen. da ist definitiv mehr. wie schnell sich so eine idee allerdings auch wieder verflüchtigen kann, beweisen unzählige webseiten, auf denen das angebot ins stocken geraten ist. da lesen sich dann die letzten einträge noch, als wären sie erst gestern geschrieben. doch bei genauerem hinsehen, drängt sich die wahrheit auf, das datum beweist es: 2005, 2006...
mit dem maritime fist glee club haben wir auch so eine sich in warteschleife befindliche institution. da ich das sehr schade finde und die bisherige arbeit lobenswert, will ich gerne eine kurze retrospektive anstrengen. dorchester ist die heimat des labels, das die idee einer eigenen plattform in den späten jahren des letzten jahrhunderts gebar, um daraufhin recht gemächlich release für release herauszubringen. 15 veröffentlichungen stehen bisher zu buche. das letzte aus dem sommer 08. wir hören mal rein.

diese band hat drei alben am start, das letzte "three o'clock target" markiert die scheide zwischen labelarbeit und hoffentlich nur einer pause, der dreier (jeff richardson, jeff cooper, blaine palmer) aus norman (oklahoma) arbeitet zwsichen garage artigen ausfällen und dem frohsinn und der hoffnungsstiftenden attitüde des countryrock, für 2009 war eigentlich ein neues album geplant, aber bisher keine notiz davon, die band hatte in den vergangenen jahren vor allem sehr viel mit sich selbst zu tun, etliche mitgliederwechsel sorgten wohl für genügend abwechslung:
locust avenue - skeletons (from: "three o'clock target")
locust avenue - safe distance (from: "the new originals")
locust avenue - flat ones (from: "songs for the shortwave")

über diese band hatte ich mich an anderer stelle bereits ausführlicher ausgelassen, hier nämlich, eine art dronefolk galt es damals zu bestaunen, nur labeltechnisch waren wir zu dieser zeit noch nicht ganz auf der höhe, zogen aber das 2006 erschienende "new crusaders of the eleventh commandment" bereits zu rate, "cosmic yes" heißt übrigens der letzte auswurf dieser gereiften kapelle und erschien auf house of alchemy, unbedingt reinhören, mehr als bereichernd, immer auch inspirierende, meine ich, so man denn selbst ein instrument bedienen kann:
anvil salute - plushies unite (from: "new crusaders...")
anvil salute - stylish cope (from: "new crusaders...")

und diese band stammt aus tacoma, washington, und geht nicht selbst, aber via label, mit der referenz "frühe r.e.m." hausieren, ganz von ungefähr kommt das aber auch nicht, der schrammelsound, die quergestellte stimmt mit knödelgesang, der so wunderbar die melodien aufweicht, das alles paßt perfekt ins bild; was die band seit den tagen des debutalbums, also seit juni 2007 so treibt, ich weiß es jedenfalls nicht, schade, wie sie so klanglos in der versenkung versunken sind:
the greebies - me and pancho (from: "yesteryear again")
the greebies - mikey (from: "yesteryear again")
so und abschließend gibts noch eine handvoll musikstücke auf die ohren, die das bild des labels abrunden helfen sollen, einige sehr spannende soundmalereien darunter, verbunden mit der hoffnung, dass es hier bald weiter gehen wird:
stephen j. - big blue house (from: "midwest in mono")
gavagai - eori soma (from: "guardian of the cattle")
spagirus - felt without skin (from: "ever now those before")
dreamt of by armadillos - srand (from: "dreamt of by armadillos")

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