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Mittwoch, August 26, 2009

neue töne (655): peapod recordings

was auch immer ein 'peapod' ist, die musik auf dem gleichnamigen label ist eine feine. selten habe ich bands enthusiastischer zu werke gehen sehen, natürlich immer ins verhältnis gesetzt zur quantität. neulich schrieb ich schon mal über ein label und fühlte mich durch nichts versucht, wirklich näher auf die einzelnen bands einzugehen. nicht nur wegen der eigenen, nicht zur verfügung stehenden zeit, sondern vielmehr weil es kaum feedback gibt und mir unklar ist, ob sich all die mühe auch lohnt. ich höre in der regel nicht nur kurz in einen act rein (manchmal wie bei the happy hollows ist es allerdings der irrige moment des spontanen), sondern befasse mich mit anliegen und umständen. werde ich auch weiterhin tun, nur all dies auch zu teilen... bleibt mir erst einmal vorbehalten.
peapod recordings aus portland hält einige soundsamples und tracks bereit, die ich Euch gern zum teil an die hand gebe. daran könnt Ihr dann messen, ob Ihr Euch selbst mit der einen oder anderen kapelle auseinandersetzen wollt. meine empfehlungen stehen.
die "Peapod Recordings Winter 2009" compilation mit 82mb (= ausblick auf kommendes und überblick über bisher veröffentlichtes mit 15 tracks) gibt es im übrigen gratis zum download, hier. ein paar tracks daraus zunächst:
Chriss Sutherland - What are we gonna do now? (from: "Worried Love")
Huak - Stats and Demographics (from: forthcoming EP)
Cerf-Volantes - New Armor (from: forthcoming album)
so, und nun schauen wir bei einigen künstlern genauer hin, nee hören:

der vierer hier stammt aus portland hat bereits zwei werke am start und sorgt mit dynamischer und straighter vorwärtsmanier für beste unterhaltung, aktuell steht die "secret trees ep" auf dem plan, anfang juli auf dem label erschienen, zuvor wurde "trajectory", der erstling herausgebracht, neben den rockismen stechen immer wieder kunstücke im bereich kreativer songgestaltung hervor: bassläufe, gitarreroverzückungen, drumgestöckel, anhören bitte:
huak - monument (2009)
huak - jeremiah (2008)
huak - portland (2008)

die hier sind auch ganz mein wetter, ihre musik schärft sich auf besondere weise ein, weniger die melodie, die sich bohrt, eher das zögerliche, aber dennoch unvermeidliche näherbringen einer idee und ihres musikalischen kontextes, etwas lofi, aber nicht so staubtrocken, dass man gierig nach was trinkbarem ruft, der hochsympathische vierer stammt ebenfalls aus portland und legte im mai mit "fall on the honey clouds" nach den "earl grey demos" einen zweitling vor, nachfolgend gleich mal die aufgepeppter version des neuen albums im discostyle, witzig:
honey clouds - fall on the clouds on 45
honey clouds - living room (2009)
honey clouds - breeze (2009)

diese band ist das kind des songwriters david lamb, der eine kleine truppe um sich scharte, um seine vorstellung von einer verquickung des appalachian sounds, von gypsy und shanty music angemessen umgesetzt zu sehen, dass er dabei so viele ausßerordentliche talente an land zog, ist ein glück, so entstand ein folk, der offen und frei atmend ist und zugleich wärme, gar dunklen glanz ausstrahlt, botschaften, die mal gefühlig, mal fuß stampfend vorgetragen werden, beheimatet sind die fünf in rhode island bzw. maine, "the bottom of the sea" erschien im januar 2008:
brown bird - lioness (2008)
brown bird - coward (2008)
brown bird - black sea (2008)

flinke finger gibt es bei ihm zu bewundern, aber nicht nur das, er hat ein eindringliches organ und trägt seine agitation mit verve, breitem schwung vor, so dass er pflügt, was sich ihm in den weg stellt, obacht also, zudem ist er gründungsmitglied von cerberus shoal und fire on fire, alles andere als ein unbeschriebenes blatt, im märz erschien auf peapod "worried blues", ein zehn track album ohne ausfall, reinhören:
chris sutherland - jolie holland (2009)
chris sutherland - flaking the hands (2009)
chris sutherland - hey justice (2009)

so, einen noch, bevor ich Euch entlasse, um selbst zu schnüffeln, ein wenig ärgere ich mich ja, dass ich schon wieder so viel geschrieben habe, shit happens, nehmt auf peapod mit, was Ihr könnt, die alben gibts zum download, aber auch zum kaufen, lohnt auch beim album "spring flakes", das eher poppiger natur ist und im oktober des letzten jahres erschien, die band dahinter rekrutiert sich witzigerweise aus deutschen und schotten, gemeinsam gelingt ein fein abgestimmter, zum teil akustischer sound, der eine originäre note trägt, dran bleiben, weiter hören, weil sich immer wieder neues, spannendes ergibt, irgendwie zeitlos, wa?:
the hands of the wrong people - undertow (2008)
the hands of the wrong people - bad apples (2008)
the hands of the wrong people - bad icon (2008)
wie erwähnt, es gibt eine menge mehr auf dem label zu entdecken, nicht nur ein einblick in die portlander szene ist möglich, sondern weit darüber hinaus, es gilt eben nicht "curiosity killed the cat", sondern schnüffeln, stöbern und erobern, in diesem sinne: einen schönen montag!

3 Kommentare:

  1. Das Problem ist einfach, dass du hier keine "anonyme" Kommentare zulässt. Ich kann es schon verstehen; nicht jeder will ein Google-Konto erstellen.
    Wenn du diese Sperre aufheben würdest, käme auch mehr Feedback. Wahrscheinlich nur positives, denn dieser Blog ist der beste, der mir in Sachen Musik untergekommen ist.

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  2. danke für den hinweis, rocko. da hab ich echt gepennt. hatte nur irgendwann mal das automatische zulassen von kommentaren gecancelt und dabei wohl die von dir benannte voreinstellung übersehen.

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  3. Super! Ich denke, das müsstest du nur nochmal in einem Eintrag erklären, damit auch der RSS-Feed-Leser mitkriegt, was jetzt Sache ist. :-)

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