mit "music for tourists" ist mir chris garneau vor einigen jahren begegnet. die ins klavier geklöppelten liebenswerten melodien, getragen von einer fast wispernden, fast flüsternden stimme hatten einiges in mir bewegt. einen act präsent zu haben, ein albumcover zu erinnern, eine note zu summen, ist für einen musikaffinicado kein problem. aus der masse muss dennoch erstmal ein künstler und sein werk hervorlugen können. chris konnte das.
mit "el radio" erscheint nun das regulär zweite album des jungen beaus aus brooklyn. elektronischer die hauptkomponenten? man möchte meinen, dass statischer klimpert, was die songs treibt. verspielter dennoch das ansinnen? absolutely kosher trägt verantwortung für das wieder einmal mit einschmeichelnden harmonien bestückte werk. hinzu kommt die sanft anrüchig stimme garneaus, die sich anschleicht wie eine jener katzen, die bei bester gelegenheit schwer faucht und kratzt und sich ihrer haut erwehrt, obwohl ihr niemand zu nahe will. diese art von verletzlichkeit, die schmale, schüchterne jungs wie einen schweren rucksack tragen. sie ist quell der mit tiefgang versehenen songs. sie leben häufig nur von andeutungen, von schmaler spur, auf der man sich kaum halten kann. am bordstein reibt sich der hörer, kratzt sich die knie auf. bin gespannt, wie sich das in gänze macht. manieriertheit ohne selbstgefälligkeit, theatralik ohne aufgesetztheit, das kann funktionieren, kann aber auch derb in die hose gehen. aber wer so etwas wie "fireflies" auf den weg bringen kann, kriegt auch die restlichen zwölf songs rechtzeitig zur feier auf hymnisch poliert. "no more pirates" lebt von den hooks, der spielmannszugrhythmik, den leuchtenden trompeten und einem aufgeweckten sänger. "hometown girls" dagegen mutet wie ein tragischer versuch an, den man nicht vorenthalten darf. das wird was, freunde!
chris garneau - fireflies (from: "el radio")mit "el radio" erscheint nun das regulär zweite album des jungen beaus aus brooklyn. elektronischer die hauptkomponenten? man möchte meinen, dass statischer klimpert, was die songs treibt. verspielter dennoch das ansinnen? absolutely kosher trägt verantwortung für das wieder einmal mit einschmeichelnden harmonien bestückte werk. hinzu kommt die sanft anrüchig stimme garneaus, die sich anschleicht wie eine jener katzen, die bei bester gelegenheit schwer faucht und kratzt und sich ihrer haut erwehrt, obwohl ihr niemand zu nahe will. diese art von verletzlichkeit, die schmale, schüchterne jungs wie einen schweren rucksack tragen. sie ist quell der mit tiefgang versehenen songs. sie leben häufig nur von andeutungen, von schmaler spur, auf der man sich kaum halten kann. am bordstein reibt sich der hörer, kratzt sich die knie auf. bin gespannt, wie sich das in gänze macht. manieriertheit ohne selbstgefälligkeit, theatralik ohne aufgesetztheit, das kann funktionieren, kann aber auch derb in die hose gehen. aber wer so etwas wie "fireflies" auf den weg bringen kann, kriegt auch die restlichen zwölf songs rechtzeitig zur feier auf hymnisch poliert. "no more pirates" lebt von den hooks, der spielmannszugrhythmik, den leuchtenden trompeten und einem aufgeweckten sänger. "hometown girls" dagegen mutet wie ein tragischer versuch an, den man nicht vorenthalten darf. das wird was, freunde!
chris garneau - not nice (from: "music for tourists")
chris garneau - it's almost christmas (from: "c sides")
Sehr schön geschrieben! Habe Deinen Artikel gerade verlinkt, da ich Chris Garneau vorgestern live gesehen habe.
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