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Samstag, Mai 16, 2009

neue töne (595): theo angell & the tabernacle hillside singers

schöne nachrichten auf amish records, ein neues theo angell album steht für anfang juni an. "tenebrae" wird das vierte full length angells sein und das zweite, welches er auf amish herausbringt (siehe auch "dearly beloved"). stürmen wir also voran und halten inne (im sinne von "mir nach, ich folge Euch!") und nennen das auf dem album enthaltene konglomerat folk psychedelia. angell hat sich vielerlei schuldig gemacht. er bastelte filme, ist künstler, musiker und zuletzt auch ein schamane. wer ihm folgt, wird zunächst irre gemacht und dann aufgehoben. stelle ich mir zumindest so vor. schaut Euch nur mal "deerling" (unten) an. gemeinsam mit der finnischen psychedelic queen jonna karanka von kuupuu kreierte er eine die musik adäquat translatierende animation. ein weiteres beispiel seines ausbundes an kreativität ist "charlie's eye" vom oben erwähnten ersten album auf amish.
dem new yorker kommt man wohl am besten auf die spur, sieht man sich einige seiner stationen an: hall of fame, jackie-o motherfucker und die treue zu samara lubelskis liveband dürfen dabei nicht unerwähnt bleiben. der dunstkreis zeichnet sich ab und seine ausdünstungen auch. mit the tabernacle hillside singers - dan brown (hall of fame), josh stevenson (magneticring) und cynthia nelson - gelang ihm im letzten jahr ein weithin geschätztes werk. auf "auraplinth" verarbeitete angell szenen seiner kindheit, u.a. wie er zuhause von seinem vater unterrichtet und dabei in die popkultur eingeführt wurde. in der psychfolk szene (ich kenne sie nicht, weiß nicht, wo sie zuhause ist und kenne keinen von ihnen) spricht man gar von einem meisterwerk. hervorgehoben werden vocalartistik und der organische sound, der von wenigem, aber aktzentuiert getrieben wird.
"tenebrae" reflektiert nun ausschnitte seiner persönlichen metamorphose und beschäftigt sich u.a. mit der "rebellion against isolation and spiritual absolutes". nutzbar gemacht werden unterschiedliche stile von formen des folks über psychedelisches gewerk bis hin zu experimentellen auswüchsen. sicher ist eins: die gemengelage sorgt für spannung und ist weit ab jeglicher spinnerter folkversuche, die sich ruchbar machen in zeiten, da jeder folkgeist zum zeitgeist erhoben wird. hier arbeitet jemand mit tiefe und potential, um nicht von potenz zu sprechen: folkpotenz quasi. stimmmodulationen neben ausuferndem aufspiel. chorale neben sinistrem tun. mit dabei - neben the tabernacle hillside singers - matt valentine, p.g. six, tom greenwood auch samara lubelski. "The CD comes in a deluxe Japanese style mini-lp gatefold package, with beautiful artwork and full lyric sheet.", schreibt das label. prima, gepreordert. randnotiz, wichtiger natur: ruhig mal auf amish' seite gehen und dort den hervorragenden artikel von matt 'mv' valentine über das album lesen, klasse, eine ehre, respekt!
theo angell & the tabernacle hillside singers - higher something



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