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Donnerstag, Mai 14, 2009

neue töne (594): pawnshop diamond

schlagen wir heute eine kleine schneise für den folk, der abseits von weird-, freak- und co. ebenfalls seine daseinsberechtigung hat. pawnshop diamond spielen eine variante, die weniger verzweifelt an den rand des begreifbaren gestossen, die weniger existentialistisch auf die probe gestellt wird. hier wird vielmehr noch etwas an der stileschraube gedreht, so dass gypsy, jazz und purer rock 'n' roll einkehr finden. in der front der fünfköpfigen band aus vancouver steht katie ormiston (guitar/vocals). ihre reflektionen, die die moderne welt aus einem offen ausgerichteten blick (-weit-) winkel betrachten, stossen auf tradierte, rootsorientierte musikalische ausstaffierung, bei der sie unterstützung findet bei: nina fleming (piano/vocals), dave taylor (electric guitar), lynn saffery (bass guitar) und lucas schuller (drums).
wenn ich hier allerdings den vorwurf der betulichkeit selbst ins spiel bringe, so ist es eher der hinweis auf eine konsequente songwriterische haltung, die ich durchaus goutiere und für gut heiße. die arrangements sind schnittig und zwar knapp gehalten, dafür aber ausgereift und dennoch voluminös. was sich hier offenbar widersprechen mag, kommt mir in der form auch immer wieder beim hören in den sinn.
vermutlich liegt das an katie. während die transparente musik fließt, doppelt sie das unterfangen, befruchtet es mit klarer, unsentimentaler und zugleich berückender stimme, schürft das glaubhafte und vergangene. ihre vergangenheit war steinig und sie fand in der musik einen ausweg, um mit den erfahrungen umgehen zu können. beeinflusst von neil young, paul simon, jj cale oder joan armatrading, findet sie ihren persönlichen ausdruck. zunächst schreibt sie nur, es zieht sie gar nicht auf die bühne. erst mit 30 kommt es zum ersten auftritt, anlass ist ihr geburtstag, eine initialzündung. bald auch sollte sich pawnshop diamond formieren, da sich freunde fanden, die ihre leidenschaft teilten. da war vor allem zunächst nina, die wein vom mittelmeer einführte. die beiden mädels sangen bald in der paris metro. ein song aus dieser zeit, "cabernet sauvignon", erhielt neben enormem airplay auch etliche auszeichnungen.
in 2007 erschien das selftitled debut, ende 2008 mit "leaning to the sun" sein konsequenter nachfolger. ich sag mal, keine angst vor fiebrigen pianopassagen, griffigen gitarren, scheppernden drums und vielerlei gerät, das einsatz findet auf einer hookgeladenen scheibe. ach so, referenzen? neko case, ryan adams, diese branche.
Pawnshop DiamondCabernet Sauvignon
Pawnshop DiamondDead

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