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Montag, März 03, 2008

neue töne (259): j. tillman

die homepage des j. tillman ist stark reduziert. sie erinnert mich an das hotel im münsterland, in dem ich vor einigen tagen nächtigen musste. dieser leblose landbarock, dem jeglicher, ihm vielleicht noch innewohnende zauber dadurch ausgetrieben wurde, dass das moderne leben mit seinen technischen errungenschaften und farben und möbeln usw. einzug halten durfte. beißt sich halt. was das mit tillman zu tun hat? das aufeinandertreffen schlichter gemüter?
wann habt Ihr das letzte mal einer waidwunden mundharmonika gelauscht? zu zeiten, da es schick war, sich mit neil young zu beschäftigen? später noch? tillman lädt genau dazu ein. er stopft die lücke zwischen den frühen siebzigern und dem jetzt, dem substanzlosen jetzt. wenn man ihn singen hört, will man von nichts anderem mehr beseelt werden, außer diesem rein mechanischen vorgang. die stimme flackert, die gitarre gestrichen, der sound organisch wabernd, wie er sich dir näher bringt. der atem gestreckt und die lungen quellen im nächsten moment über. in die kapillaren presst sich das güldene gut und breitet sich aus. tillman muss man etwas hinterher streifen, um zu entdecken, wo er herkommt, was er geleistet hat. "cancer and delirium" heißt dieses intensive werk aus 2007, auf yer bird records. neben der gitarre taucht seltener ein banjo, ein glockenspiel auf. "minor works" erschien 2006 auf fargo. davor hatte josh eine karierre auf keep recordings, die sich vor allem auf cdrs beschränkte.
ein neues werk steht ins haus, das releasedatum aber ist noch nicht bekannt. "vacilando territory blues" wird es heißen und einen song daraus stellt tillman bereits ins netz.
myspace
j. tillman - steel on steel (2008)
j. tillman - ribbons of glass (2007)
j. tillman - evans and falls (2007)

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