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Samstag, Dezember 29, 2007

neue töne (215)

einige alben aus 2007, die kurz vor toreschluss noch erwähnung finden sollten.

"ames room" heißt das album von silje nes. es schafft einen etwas unverbindlichen, aber dennoch jederzeit interessanten klangkosmos. man fühlt sich, als würde man der jungen norwegerin bei der arbeit zusehen. allerdings erhält man nie den eindruck, voyeur zu sein, da silje nes die noten perlen läßt und so eine art popfolk kredenzt, dem man sich nur schwer entziehen kann, der immer wieder an hanne hukkelberg erinnert. die einladung besteht, die entscheidung trifft man selbst. immer etwas abseitig, auf die charmante art schräg und von sich durchdrungen. wem es gelingt, fäden aufzunehmen und dem streben zu folgen, hat schon fast gewonnen. übrigens ist das album auf fat cat erschienen. silje nes - amos room

einen selfrelease starteten in 2007 the grizzly owls. deren werk "by night on my bed" kommt wesentlich erfrischender daher, als es zunächst bei silje nes den eindruck hat. aber auch hier gilt es, einen zweiten blick zu wagen. der wache schunkelpop hat durchaus seine dunklen momente. jenny und joseph aus bakersfield sind sich dabei ihrer wurzeln bewußt und bauen auf den fundamenten buck owens und merle haggards auf, sehen aber weit über den tellerrand hinaus. so ergänzen sie manch klassisches gewand um einsprengsel perkussiver art, aber auch griffiger rhythmik und freien gesangs. einen experimentellen charakter muss man dem paar zubilligen, aber es wird einem garantiert warm ums herz, wenn jenny jauchzt und frohlockt. und mit "what's a girl to do" haben the grizzly owls einen kleinen hit gelandet. immer wieder traurig zu sehen, dass auch sie ohne ein label dastehen. the grizzly owls - what's a girl to do

auf häpna veröffentlichten tenniscoats ihr werk "tan-tan therapy", ein 8 track- album über 39 minuten, das jede einzelne davon wert ist, versprochen. irgendwie reiht sich das album in die vorgenannten ein, weil es die folkelemente aufnimmt, mit einer weiblichen stimme zu brillieren weiß, weil es nicht unvermittelt ins ohr geht und unkonventionelles material aufzuweisen hat. es geht aber darüber hinaus, in dem es lieblicher, melodieverliebter ist, den sound dichter hält und auf ein breiteres instrumentarium setzt. tenniscoats sind takashi ueno und saya, die dieses kleine popjuwel mit breiter schwedischer unterstützung aufgenommen haben. jedes neuerliche auflegen bringt freude und kontemplation. selten habe ich lofi so erbaulich verpackt, minimalismus mit solch breiter brust daherkommen gesehen. tenniscoats - baibaba bimba

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