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Donnerstag, Juli 12, 2007

o'death - head home (2007)

die new yorker folk 'n punk kapelle muss so eifrig live performt haben, dass man auch in berlin, namentlich bei city slang auf sie aufmerksam wurde. was man sich für einen fisch an land gezogen hatte, sollte vielleicht erst bewußt werden, nachdem das wüste gebräu der band in eine flasche mit pfropfen oben drauf gegossen war. hielt das material der konservierung stand? wäre interessant, dies von den labelmachern reflektiert zu sehen. denn die konzerte sind, wenn man den zahlreichen quellen glauben schenkt, wenn nicht legendär, so doch hochgradig erregend und über alle kritik erhaben. da keift nicht nur der sänger, sondern dem publikum kommt beim gemeinsamen refraingebrüll eine entscheidende rolle zu, da zickt neben dem rumpelnden schlagzeug auch das banjo und alles will so sehr auf kneipensound gedrillt sein, wie es eben nur verrucht und roh und urig geht (gern genannt in diesem zusammenhang die pogues und natürlich tom waits). wie mir jedoch bereits früh scheinen wollte, ist man dem ästhetischen nicht gänzlich abhold und sucht neben erschwinglichen melodischen fäden auch ein gefälliges arrangement. "only daughter" bietet sich als beispiel dafür an, wenn hier zwar dramatisch das blech im hintergrund - wie man im bayerischen zu sagen pflegt - 'geschlägert' wird, jedoch gesang und fidel polarisierend die richtung vorgeben. die marsch- oder trampelroute ist klar, das augenscheinlich fade des bluegrass und die tristess des country mittels provokanter spielarten auf erträgliches maß prügeln. alles, was sich anbietet und abhilfe verspricht, wird zu rate gezogen. dass daneben auch die ruhigen töne fabelhaft beherrscht werden, gereicht zum temporären ruhm (?), allein das fiebrige „jesus look down“ ist zwar ausdruck trainierter musikalität, die jedoch über das sinnfreie beherrschen des durchaus breiten instrumentariums hinausgeht. es wird gelitten, gefleht und schuld auf sich geladen. das offenbar dem schrottplatz geweihte und wenig löblich behandelte spielzeug dieser letzten hillbillies muss dem greinen unterstützung leisten wie der pflug unter den händen des bauern.und wenn man sich die burschen genauer betracht, wird man gewahr, dass manch einer von ihnen schon manches gesehen haben muss. so teilen sie sich denn auch mit und wenn sie bei Euch vorbeikommen, schaut mal rein. aber lasst den halslatz zu hause und die heilen schuhe und setzt die brille am eingang ab, sie könnte zu bruch gehen, wenn man dem tod von der schippe springen will (und das kann beschwingt und heiter eine menge spaß machen, howdy!). myspace
down to rest (mp3)
all the world (mp3)

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