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Sonntag, September 27, 2020

allysen callery - ghost folk (2020)

 
diese musik hat eine ganz eigene wesenheit. man muss ihre lesart finden. man muss sich in der mischung aus entrücktheit und zwingender schlichtheit wiederfinden. einem groove folgen, der sich nicht aufdrängt, aber fortwährend an gewissheiten rüttelt. die spielerische eleganz des fingerpickings, der zurückhaltende, fast schon schüchternde gesang - im vordergrund stets das lied, ausdrucksform und präzisionsinstrument jeglicher offenbarung der allysen callery.

"ghost folk" heißt ihr aktuelles album, das am 30.10. via cosirecords auch in deutschland erscheinen wird. lange bereits hat die amerikanerin ihre fäden über den teich gesponnen und angedockt in der hiesigen musikszene, die das d.i.y.-prinzip zu einem lebendigen etwas hat werden lassen. genannt seien beispielhaft die stationen, bei welchen callery bereits veröffentlicht hatte: woodland recordings und jellyfant. während erstere weiterhin fleißig nischenbereiche auszuleuchten suchen, mussten zweitere die segel streichen. wunderbar, dass die menschen von cosirecords hier in die bresche sprangen.
 
unverstellt sollte die erste begegnung mit allysen callery sein. die ewig geglückten verweise auf die britische wie amerikanische (folk-) szene sowie die lange liste an möglichen und unmöglichen vorbildern sollte denen erspart bleiben, die auf eine songwriterin treffen, deren art und weise sich bloßzulegen einzigartig ist. dass sie schließlich selbst nick drake erkoren hat, auf ihrem mittlerweile neunten full length einen ehrenplatz einzunehmen - man höre "november man", spricht für sich.

nun, man darf auch mal den blick auf äußerlichkeiten lenken. lackdruck! eine exzellente pressung! aufgehoben in gefüttertem inlay! wohlfeiles design innen wie außen! ein plakatdruck beigelegt, auf welchem sich die songlyrics wiederfinden! downloadcode! allenthalben also ein begehrliches objekt, das sich bereits im vorverkauf größter beliebtheit erfreut. also, bitte beeilen beim bestellen.
 

Mittwoch, September 23, 2020

hicks!: hachiku

 

schaut sich einer dieses unscheinbare geschöpf an. und danach bitte sehr den opener reinziehen. das passt dann schon zusammen, keine sorge. mit "i'll probably be asleep" legt die unter hachiku firmierende künstlerin ihren erstling vor:

Samstag, September 19, 2020

hicks!: labasheeda


ein paar zeilen aus dem jahr 2015:
labasheeda stammen aus amsterdam und suchen nicht die welt zu erobern, aber ihr artpunk winkt so verbindlich, dass man gezwungener maßen zurückgrüßt. an wenig flüchtigen melodien macht sich weiblicher gesang fest, der gern mal dissonant ausschlägt, ähnlich wie sich der bass nicht am riemen reissen kann, das drumming druckvoll beisst und die gitarren wesenheiten des genres zu definieren wissen.
nun sind fünf jahre ins land gegangen, anfang september erschien das neue album namens "status seeking". die truppe hat glücklicherweise nichts von ihrer giftigkeit verloren, irgendwo zwischen come und evangelista.


Freitag, September 18, 2020

glotzt nicht so romantisch: brthr


eine wenig waghalsige, aber ohrwurm mäßig eingängige auskopplung aus dem kommenden dritten full length "high times for loners", mit statement: brthr:

Donnerstag, September 17, 2020

hicks!: sam amidon


2008 war ein hervorragendes musikjahr. dass sich sam amidon damals zwischen frontier ruckus, liz durrett, merz, the felice brothers etc. behaupten konnte, hat viele gründe. zuvorderst diese stimme. leicht angekratzt, zuweilen fliehend, als hätte sich ihm bert jansch auf die brust gelegt. dann gab es keinen zweifel an der natürlichkeit des tuns, als wäre es eine pflicht, verpflichtung. und überhaupt, diese idee von einer alten seele kam einem immer wieder, wenn man "all is well" laufen ließ.
auf seinem neuen album, das er selbstbetitelt herausbringt, bearbeitet er vorwiegend altes liedgut und wertet es nach seinem gusto auf. es schimmert einiges aus 2008 hindurch:

Mittwoch, September 16, 2020

hicks!: stars in coma


vermutlich ist andré brorsson einer der musiker, mit dem ich mich hier am meisten beschäftigt habe. der schwede veröffentlicht am 25. september ein neues album. "farewell, bacchus point" ist dabei eine bestandsaufnahme, nachdem der kerl nun auch schon die mitte seines lebens überschritten hat. in einer ruhigen minute, wenn die melancholischen noten von "farewell,..." tönen, rufe ich mir die zig alben von brorsson aka stars in coma in erinnerung."half-life" könnte kein besserer einstieg sein.

Dienstag, September 15, 2020

hicks!: fenne lily


da hats ein paar wirklich schöne songs auf dem zweiten album von fenne lilly. die junge dame aus bristol veröffentlicht mitte september auf dead oceans, der langspieler hört auf "breach". auch wenn vieles sehr ein- und zugänglich klingt, ganz einfach machte es das leben fenne lily nicht. das mattet ein und färbt durch und bringt der musik eine ganz eigene wesenheit. der hier ausgewählte track erinnert an the ballet, oder?

Montag, September 14, 2020

hicks!: GROW: A Compilation in Solidarity with Black Lives Matter


ende oktober erscheint auf fort lowell records eine ausgesuchte compilation, deren vordringlichstes anliegen es ist, auf die black lives matter kampagne aufmerksam zu machen. jeglicher groschen, der anfällt, kommt dem kampf gegen rassismus zugute. wir unterstützen das gern, insbesondere wenn solche perlen wie nachfolgende auf vinyl gepresst wurden:

Sonntag, September 13, 2020

hicks!: partner


"never give up" heißt der zweite ausstoss des duos partner. die band besteht aus josée caron and lucy niles und setzt neben der freundschaftlichen verbandelung auf eine mischugn aus klassischem und post-rock. ich finds dufte.