Mittwoch, Februar 16, 2011

neue töne (936): korey dane

jung und bei stimme, unscheinbar und mit geste. mit tollen sideparts und selbst schon glitzernd. korey dane kreist ganz gemächlich über den köpfen der hörwilligen. er lässt sich nicht verheizen. so bedacht wie er zuweilen singt, so entspannt scheint er auch seine karriere anzugehen. sein erstes album "for the kite flyers" erschien als selfrelease in 2009 und bildete die grundlage für auftritte und öffentliche wahrnehmung. fragen nach seinem songwriting, nach seiner motivation, seinen ansprüchen weist er gern mal als zu intellektuell zurück und gibt an, dass dies alles in seinem kopf passiere, es gehöre lediglich kanalisiert und sei schließlich nicht mehr, als bei vielen anderen auch. ist wahr. ist nicht wahr. korey dane schart eine kleine band um sich, aus der vor allem tess shapiro heraussticht. ihre stimme ist eine gottgegebene, in ergänzung zu koreys wiederum salonfähig, also für die höheren weihen. kennengelernt hat er sie über seine mutter, die die junge dame im unterricht sitzen hatte und den sohn schließlich auf tess' songs aufmerksam machte. mittlerweile sind die beiden dicke freunde. daneben agieren alex medina, john garbutt, tyler juarez und jacob minnis. korey selbst ließ sich etwas zeit mit dem musizieren. zunächst verbrachte er die freie zeit beim vater, der gern an alten autos schraubte oder dem jungen skateboarden beibrachte. mit 15 startete er dann endlich auf der gitarre durch, die ihm sein vater kaufte. das abhängen in long beach war damit passé und der hoffentlich nie endende schaffensprozess begann. im letzten sommer gewann korey mit seiner band das buskerfest. der preis dieser veranstaltung waren ein paar tage zeit im besten studio von long beach. wie man die am sinnvollsten nutzen sollte, danach musste man dane nicht lange fragen. die ideen für ein neues album waren längst geboren. und so wurde "loomer" auf bänder gepresst und mittlerweile unters volk gebracht. am 05. februar fand die record release party statt. das 12 track werk ist ein kleines wunderding voll ausgesuchter entspanntheit, voll traumwandlerischer melodien, die, wie sie da in schwebe gewebt wurden, anhänglich wie tanzende muster vor den augen sind, wenn du zu lang in die sonne geschaut hast. hier eine slide, dort ein vergessenes klavier, ein rauschen, ein hauch retro und die lieder winden sich wie von allein in deine gehörgänge, als hätten sie sich dort schon vor jahrzehnten eingenistet. etwas rauch steigt auf, der blues gibt sich süffig, verschlagen wie der shuffle um die ecke kommt, die e-gitarre gestaucht. harmoniegesang, verwandte seelen, echt, geschnulze galore, und ich bin hin. mit "loomer" ist korey dane und co. ein fragiles, irgendwie angenehm wackeliges bild ihrer selbst, einer musikalischen, nachstrebenden jugend nämlich, gelungen, das hoffnung macht, dass noch nicht alles an den electro- irgendwas zauber verloren gegangen ist. he, kein umjubeltes bild von ehrlicher und handgemachter mucke, nee nee, von gebundenem ist hier die rede, von schicksalsbegegnungen und hoher trefferzahl, wenn man aus seinem herzen keine mördergrube macht.



4 Kommentare:

Thomas hat gesagt…

"etwas rauch steigt auf, der blues gibt sich süffig, verschlagen wie der shuffle um die ecke kommt, die e-gitarre gestaucht. harmoniegesang, verwandte seelen, echt, geschnulze galore, und ich bin hin."

ich muss dir ein riesen-kompliment aussprechen. das ist ganz große schreibkunst. bei solchen zeilen ärgere ich mich immer, dass sie mir bisher nicht eingefallen sind :0)

E. hat gesagt…

ach, thomas, vielen dank! ich nehm das mal so hin. würde aber meine ergüsse selbst nicht als kunst bezeichnen. komplimente aber, he, über die freue ich mich natürlich sehr!

Anonym hat gesagt…

Die beiden Alben kamem gestern bei mir an. Wirklich wunderschöne Musik und riesen Dank für den hervorragenden Hinweis.

E. hat gesagt…

toll, jules! freut mich sehr!