Freitag, Mai 22, 2009

neue töne (599): tom james scott

die vornahme gab es bereits länger, nämlich seit ich sah, dass dem josephine foster album "this coming gladness"einige neue werk auf bo'weavil recordings folgten. selten was schlechtes dort gehört, im gegenteil zumeist alben, die zügig auf das prädikat 'klassiker' zugehen. man denke nur an anne briggs oder born heller.
mit tom james scott gerät heute ein junger musiker in den fokus, der auf bo'weavil zwei veröffentlichungen zu verzeichnen hat. da wäre "red deer", ein five track werk und das frisch erschienene "school and rivers". die neuerlich auf fünf tracks reduzierte veröffentlichung orientiert sich am vorgänger, zumeist handelt es sich auch um songs, die im anschluss an die sessions zu "red deer" entstanden sind.
scott greift bei seinem gitarrenspiel genauso auf traditionelle muster zurück wie er versucht, dem experiment und der improvisation freie bahnen zu eröffnen. so entstehen klangkulturen, deren namen man nicht weiß, die man aber errät, so bald man sich ihnen überlässt. seine variabilität, die anschlagtechniken, die forderung von resonanz, die verwirkungen innerhalb des einmal errichteten klangkosmos sind seine vornehmlichen stärken. seine melodien sind nicht unvermittelt erfassbar, vielmehr begibt man sich mit ihnen auf die reise, um sie im laufe der zeit kennenzulernen, so als begäbe man sich mit einem blind date auf tour. der junge brite erkundet nicht um des erkunden willen, er sucht. und diese suche zu begleiten, birgt neben erholerischen qualitäten überraschungen. ein tuba hier, dissonante verstrebungen dort. und pausen. so minimal sind die strukturen, so durchlässig, dass man schließlich zum partner des tom james scott wird, um ihm bei der entdeckung des nächsten tons zu helfen. minimal und meditativ als stichworte. jansch, rose und carthy als referenzen.
sehr klassisch auch das artwork der scheiben. zu kaufen über das label oder über die myspace seite des künstlers.
bonus:

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