Mittwoch, September 30, 2009

eingestreut (59): daniel johnston

da greift er doch noch mal an, ja? wer weiß denn, wie es wirklich um ihn steht? gesünder sieht er aus. meine ich. was ihm zuletzt durch den schädel gegangen sein mag, kann man nun nachhören. ab 06. oktober jedenfalls, da sein neues album erscheint. das wie vielte? mehr als dreißig sagen die einen. ich hab keine ahnung, die überlegten. "is and always was", seine kooperation mit jason falkner, kommt wie stets über das daniel johnston eigene eternal yip eye music label heraus, unterstützt von high wire music. elf tracks umfassend. ende des jahres treibt sich der kerl im uk herum, aber ich denke, wir dürfen auf das frühjahr des nächsten jahres hoffen.
Daniel Johnston - Freedom

ein (p)fund mp3 (222)

"mylow" heißt das zukünftige neuwerk, welches im februar des kommenden jahres auf red river reocrds erscheinen wird, reinhören können wir in das album des brooklyners bereits jetzt:
chip robinson - beesting
auf lightningheart records erscheint aktuell die 3" ep "patterns we left" und ist zudem streng limitiert, zugreifen, wer auf frauenpower als kopf einer liverpooler band steht:
puzzle - same old problems
das neue album wird "accident book" heißen, natürlich auf glitterhouse erscheinen (und zwar am 21.11.) und neun neue songs enthalten, nachfolgend ein älterer track:
savoy grand - empty roads
vielleicht kommt ihm nun mehr aufmerksamkeit zuteil, bereits 2003 erschien "memoryhouse" auf late junction, nun ein rerelease auf fat cat ende oktober, soundbeispiele:
max richter - the twins
max richter - november
"xenophanes" heißt sein neuester auswurf, der auf rodriguez lopez productions am 10. november herauskommt:
omar rodriguez lopez - mundo de ciegos
ebenfalls einen rerelease erfährt "alpinisms", es wird dann allerdings ergänzt um eine zweite cd, die remixe und alternative takes enthalten wird, von dieser scheibe ein erster demosong via pitchfork:
school of seven bellsiamundernodisguise (alternate version)
"love is not pop" heißt irrtümlicherweise ihr neues album, erscheint am 20. oktober:
el perro del mar - change of heart
irgendwann hatte ich sie aus den augen verloren, ein unding eigentlich, nun steht sie mit "magic neighbor" wieder vor der tür, auf young god records:
lisa germano - snow
endlich ein neues album!, anfang des nächsten jahres auf raven marching band records bzw. bella union: "july flame":
laura veirs - july flame (teaser)
laura veirs - wildwood flower (2008)
laura veirs - magnetized (2006)

megafaun
Fri 13 Nov PARIS POINT EPHEMERE w/AKRON/FAMILY
Wed 25 Nov DRESDEN BEATPOL w/Dodos
Sun 29 Nov KÖLN STUDIO w/ Dodos


cracker
12.10. Münster – Gleis 22
13.10. Freiburg – Swamp
14.10. Weinheim – Café Central
15.10. Köln – MTC
16.10. Halle – Objekt 5
17.10. Reitwein – Heiratsmarkt
18.10. Hamburg - Knust

Dienstag, September 29, 2009

neue töne (676): finn riggins

früher oder später musste es so kommen. die seelische und musikalische verwandtschaft der drei absolventen der university of idaho kulminierte in der band finn riggins. die rede ist von cameron bouiss, eric gilbert und lisa simpson. das trio startete seine karriere in 2000, als man gemeinsam zu musizieren begann. in 2006 warfen die drei sogar ihre dayjobs hin, um nur noch für finn riggins da zu sein. dies äußerte sich vor allem in fleißigem touren. 2007 erschien "a soldier, a saint, an ocean explorer", das erste werk auf tender loving empire. schon spielten sie 2008 mehr als 200 konzerte. so machten sie sich nicht nur einen namen, sondern sorgten in besonderem maße dafür, dass idaho wieder einen stellenwert in der independent szene erhielt. denn wirklich repräsentativ ist die area rundherum nicht. mittlerweile steht das vierte full length ins haus, das dritte auf tender loving empire, es heißt "vs. wilderness" (13.10.) and "is a compositionally complex, dirty, extra-hooky gem of an album.", wie sich das label äußert. es ist eine berechtigte frage, ob man viel mehr freude je transportiert hat hören dürfen oder wird hören dürfen können. ein ist-zustand, an dem man sich festsaugen kann. hier kommt die volle breite popsensibilität und trifft auf die killer tough und cool. der verliebte gesang und die klare gitarre, die konzentriert jubiliert. verrückt.
finn riggins - dali
finn riggins - wake (keep this town alive)

Montag, September 28, 2009

konzert: j. tillman, 26.09.09

der abend vor der wahl. eine wahl im superwahljahr. ein abend in münchen während des super oktoberfestes. die straßen gefüllt, die menschen, nun ja, auch. ein reges, und will man es positiv betrachten, munteres treiben. nett, was sich da tut in der bayerischen hauptstadt. blah blah blah. dass es später auch etwas sarkastisch von der bühne tönt, ist kein wunder. ich meine, dass menschenaufläufe wie die wiesn überholt sind. gemeinsame trauerarbeit wäre angesichts dessen, was die erdbevölkerung seit ihres bestehens angestellt hat, angemessener. dafür hat man aber die bänkelsänger, die die ausladenen feste meiden und ihre eindringlichkeit an düsteren orten an jene übergeben, die es meist eh schon wissen. so klönt man in übersichtlicher runde im orangehouse, auf dem feierwerk gelände, abseits des irren tuns auf der theresienwiese. man hatte schließlich die wahl.

j. tillman ist ein überraschend großer kerl, die haare und der bart ungestutzt, ein freundliches wesen dennoch. vor allem gefiel mir, wie er 'seinem bassisten' bei dessen soloshow vor dem eigentlichen konzert aufmerksam folgte, engagiert applaudierte, eben honorierte, was dieser zum besten gab. die klampfe entschlossen gepackt, empfahl sich also zach tillman, seines zeichens - die auflösung folgt nun - bruder des fleet foxes drummers und vorstand der vier menschen, die j. tillman auf seiner europatour begleiten. der gesang eindringlich, die harmonien zu feinen fadenläufen aufgedröselt, hemmungslos laut zuweilen, bissig, wie gezwungen. zeitweise waren seine bilder redundant, seine ausläufer uneinholbar, aber das ehrliche angebot im vortrag überwog und des publikums dank ward redlich verdient (das saß mal wieder vermehrt, so dass ein nachrücken unmöglich war, eine unsitte, die sich durchzusetzen droht.)
ungeduldige forderten bald den auftritt des hauptacts ein. der ließ sich nicht lumpen und dafür gleich vom stapel. die erste halbe stunde der vier mannen von pearly gate music, so die band um zach t., plus ihres "neuen" vorstands war geprägt von ruhigerem liedgut, insbesondere enthoben des mittlerweile zum vorgängeralbum mutierten "vacilando territory blues". denn derweil gibt es den release von "year in the kingdom" zu feiern, was die band aber nicht anhielt, ausreichend tonträger mit sich zu führen. eine schande. so ging man in dieser hinsicht am samstag abend leer aus. dafür aber hatten die fünfe spiellaune, hymnische kraft und zuweilen auch die power einer saftigen bluesrockkapelle mitgebracht. die verantwortung trugen neben den tillman brüdern colin walberg an der e-gitarre, ein junger blonder mann, der sich nicht hätte mehr abseits aufhalten können, aber gleichzeitig wesentlicher bestandteil des musikalischen bildes war, drummer jason merculief, der zwar stolz oberarme herzeigte, die für ein metallica- vollgaskonzert locker ausreichen würden, aber hier gefordert war, mit kleinem waschbrett, glöckchen und bedachtem schlag umzugehen (die dampf- und ausholphasen waren wohl die reine erholung für diesen burschen) und außerdem an der wie selbst gebastelt scheinenden pedal steel bill patton, ein vierschrötiger, liebenswert dreinblickender mensch, der so wunderbare ornamentierungen in den raum warf, dass man ihm hätte immer wieder spontan danken wollen.
die muster der livedarbietungen vieler songs ähnelten sich. zunächst ein sachter einstieg mittels akustischer, josh tillmans betörender gesang, dem das feierliche nie abhanden kommt, um alsbald im vollen ornat der band aufzugehen, abzuheben, manchmal auch zu verglühen. das ist poesie. vielfacher schauer, der einen rückwärtig bedrängt.

oliver vom konzerttagebuch hat mich gefragt, welches album der letzten beiden mir besser gefiele. ich bin bisher eine antwort schuldig geblieben. "year in the kingdom" ist bei aller kargheit ein anrührendes etwas. es ist ein anrufen, an dem man sich beteiligt fühlt, als würde man einen beichtenden belauschen. fast ist mir das zuhören unangenehm. "crosswinds" wird mittels verstiegener, windiger flöte und quietschgeräuschen auf der snare eingeleitet. leider fehlt die dulcimer, die so unmittelbar folkloristischen glanz verleitet. josh singt. andächtig das rund. oder der song "though i have wronged you", da die stimme brüchig zu sterben droht, hier fällt das songgerüst in monotones klatschen bzw. trommeln hin über. eine wegbewegung. von der meditation in die hypnose. "vacilando territory blues" führt die belebteren titel und doch werden sie live wieder zu fragilen momenten aufbereitet. das depressive anstossen der gitarre in "firstborn", das verwitterte stimmeheben in "no occasion", der matte glanz von "vessels". wäre nicht beispielsweise ein "new imperial grand blues" durchs rund geweht, hätte man die gedankliche schwere auch nicht mehr aus meinen gliedern bekommen. doch die band kann rocken und bewies dies ab der hälfte des konzerts mit ausladener geste. oliver, entschieden habe ich immer noch nicht. ich mag beide alben wohl gleich gern. ich mag das, was j. tillman macht. und kann ihm nur zu dieser begleittruppe gratulieren. tolle jungs. (in der bude war zum verzweifeln schlechtes licht, dementsprechend die billigen bilder...)

j. tillman - steel on steel (from "vacilando territory blues")
j. tillman - james blues (from "vacilando territory blues")
j. tillman - earthly bodies (from: "year in the kingdom")

Sonntag, September 27, 2009

neue töne (675): boy gorilla records

die x-te version von irgendwas. dennoch das laute ausrufen des vermeintlich neuen. ein belastendes spiel. und ein ewiges hin und her.
ich wäre immer gern schwer atmend angesichts des wirklich befriedigenden. des zugleich irre aktuellen und obendrein spannenden. wer das regelmäßig präsentieren will, muss erstaunlich fleißig sein. da reicht es nicht, auf emails zu warten, waschzettel abzuschreiben und die flut an promo cds durchzuskippen. ans niveau gebunden will ich sein. 'solange es deins ist.', meint einer. solange ich will, sage ich.
mit boy gorilla records komme ich Euch gerne quer, die stile sind verworren und recht gegensätzlich, der sound rau und stramm zuweilen, die besprochenen bands allesamt aber zutiefst in freundlichkeit gebadet. liegt wohl an der umgebung. portland gibt schon seit ewigkeiten einiges her. hier ein kurzer querschnitt durch die labeloberfläche. grabt selbst ein bißchen tiefer.

da waren zum teil neun leute am werken. einige kamen, andere gingen, konstante blieb kyle morton, der das projekt auch einst ins leben rief; 2005 dann das erste album, seit dem hat sich an dem kommen und gehen nichts geändert, geblieben dagegen ist eine musik, die folkig, rootsig nach den sternen greifen will; keine kompromisse werden bei der wahl der akustischen instrumente gemacht, sehr homogen das ganze und mit liebe, ob als shanty vorgetragen oder in tradition des harmonischen gesangs, zuletzt gab es eine split single mit lake:
typhoon - shallows
typhoon - sea shanty I
typhoon - sea shanty

zwei gitarren und ein wackeliges drumkit genügen, weiß jeder, um ungeschlacht alarm zu machen, dass man damit auch unters messer kommen kann, geben diese drei jungs vor, einer von ihnen ist der oben bereits erwähnte kyle morton, der sich hier mit devin gallagher und dave hall schafft, so gemein klingt das gar nicht, vielmehr punkig und verbeult, aber nicht ohne charme, so dass man sich ruhig an die beiden 7" halten kann, die der dreier aus portland bisher produziert hat:
the black black black - the in
the black black black - elizaburt

in ein ähnliches rohr pusten diese beiden kollegen, travis coster (drums, vocals) und catalin vulcan (bass, vocals) lassen rein gar nichts anbrennen, wie schreibt das label gleich noch: "They play way louder than you, they thrash way harder than you, and they are way younger than you.", wobei vor allem letzteres wohl stimmt, insbesondere bei ihren livedarbietungen stellen die zwei ihre gestählte musik einem berstenden publikum vor, vielleicht auch umgekehrt, die punkattitüde jedenfalls spielt eine gewichtige rolle bei den aus vancouver bzw. washington stammenden: zwei lps stehen zu buche:
the last slice of butter - family

die aktuelle besetzung sieht so aus: danielle sullivan, dhani rosa, dylan reed, thomas himes, clayton knapp, ehemals begannen sie unter dem label family tree, schließlich einigte man sich auf diesen politisch nicht ganz korrekten bandnamen und macht in verzückender poppiger folkmusik, das ist was ganz ganz hübsches, vor allem die grullig-kugelige stimme von madame hat es mir angetan, aber es geht auch zu zweit, dazu das tanzende instrumentarium...:
eskimos & sons - no elephant
eskimos & sons - no shit

ganz frisch ist ihre single, die ende september auf den ladentisch kommt, der dreier spielt sich mit saft und voller power in die herzen seiner hörer, die portländer dröseln instrumentalorgien auf oder ab, je nach dem aus welchem blickwinkel man es betrachten möchte, entschlossen geht es dabei zu werke, ohne außer acht zu lassen, dass dem hörer eine choreographie besser zu ohren liegt als ledigliches wüstes stürmen, der single werden zwei livetracks hinzugefügt, die aussage genug sein sollten, für schmackiges musikertun, hört mal den zweiten track da unten an, riesiges kleinod der anfang zwanziger:
t.k.y.k. - tuk-yuk is klingon for hope
t.k.y.k. - surf's up shithead

Samstag, September 26, 2009

ein (p)fund mp3 (221)

"heave yer skeleton" folgt dem debutalbum "deliver this creature" und zwar geschieht dies im november, die vergleiche zielen ab auf "chan marshall steht death from above 1979 vor" und ähnliches kaliber:
mr gnome - slow slide
auf overdraft recordings erschien am 22.09. "kid moves", moderner e-rock, dargebracht von justin ford und mike steibel:
kinetic stereokids - twisted thoughts
kinetic stereokids - have a nice day
"dear furies" gibt es auf abandoned love records für lau, eine ep voll sonnig leuchtendem pop 'n' folk, zum antesten der hier:
virgin of the birds - spanish accusations
ganz schön potenz hat diese musike hier, die schweden greifen mit ihrem debut "whip 'em hard, whip 'em good" (ab 25.09., tv eye records) auch in deutschen landen an (siehe tourdaten unten):
the flare-up - all them pretty dolls
sie legen nach, fleißiges völkchen, wir hatten im juni berichtet, das neue werk heißt "the king can drink the harbour dry" und kommt anfang dezember:
The Dimes - Damrell's Fire
The Dimes - Walden and the Willow Tree
auch über ihn hatte ich vor einiger zeit positiv geschrieben, nun kam ihm die ehre einer daytrotter session zu, vermeintliche ehre muss man mittlerweile wohl auch sagen, weil doch recht inflationär das ganze:
the traditionist - make believe tree
the traditionist - from a cave
es tut sich ja nicht allzu viel bei diesen herrschaften vom kanadischen storyboard label, aber ein künstler kommt demnächst mit einem neuen werk, als vorbereitung darauf sozusagen dieser mensch und seine labelmates im bunten mp3 reigen (mehr verraten wird vorerst nicht):
bend sinister - time breaks down
bend sinister - through the broken city
spider - don't be afraid, i've just come to say goodbye...
ladyhawk - war
ladyhawk - the dugout
people for audio - black memory white whale
people for audio - and this will be our homecoming
maxime de la rochefoucauld - kudu

the flare-up
25.09.2009 Berlin - White Trash (Record-Release Party)
26.09.2009 Berlin - Magnet (+ Keith Caputo)
01.10.2009 Erfurt - Stadtgarten
02.10.2009 Aalen - Frape Club
03.10.2009 Köln - Sonic Ballroom
16.10.2009 Düsseldorf - Pretty Vacant (TV EYE Labelfest)
17.10.2009 CH-Basel - Hirscheneck
19.10.2009 Radolfzell - Bokle
28.11.2009 Berlin - Bassy (+ The Woggles / TV EYE Labelfest)


boy division
27.09. Hamburg – Motorschiff Hedi
02.10. Rostock - Zwischenbau
27.11. Hamburg – Hamburger Berg


hugo race & true spirit
28.09. Jena - Rosenkeller
30.09. A-Dornbirn - Spielboden
01.10. A-Wien - Chelsea
02.10. A-Ebensee - Kino
03.10. A-Innsbruck - Treibhaus
05.10. Waldkraiburg - Haus der Kultur
06.10. Frankfurt - Sinkkasten
07.10. Köln - Underground
08.10. Aachen - Musikbunker
09.10. Essen -Grend
10.10. Hannover - Musikzentrum
11.10. Norderstedt - Music Star
13.10. Berlin - Frannz Club
14.10. Halle - Objekt 5

Freitag, September 25, 2009

neue töne (674): julie peel

hatte ich ja versprochen. ein paar worte zu julie peel. am 22.09. erschien "near the sun", ihr erstes full length. dabei ist sie keine unbekannte, hat an diversen projekten mitgewirkt und sich auch in brooklyn, neben montreal mittlerweile wahlheimat, einen namen gemacht. erschienen ist das 12 track werk der in frankreich geborenen auf american laundromat records. dort, wo auch ihre beiträge für das the cure tribute ("just like heaven") oder jenes für die pixies ("dig for fire") oder neil young ("cinnamon girl") erschienen sind. sie muss (vielleicht gar nicht so) gern vergleiche mit aimee mann oder beth orton anhören. aber auch neil young höchstselbst ist teil der referenzadressen. ich sehe peel eher auf verlorenem posten. denn was sich um sie sammeln sollte, verfügt weder über dieses samtige organ, noch über jenen poptaumel, der sich nicht fügt, sondern diffizile noten bereit hält. zudem ist sie eine multiinstrumentalistin wie sie im buche steht, guitars, harmonica, piano, keyboards, lap steel guitar, ukulele, banjo, drums, bass, percussions usw. sind ihr eigen. daneben verfügt sie auch über talente im studio, kann das mixen und produzieren übernehmen. doch bei ihrem tollen erstling ließ sie sich unterstützen. nicht zuletzt von einer mit könnern bespickten backing band, dabei waren u.a.: cyrille catois: bass, uprightbass und cello, mixing, backing vocals sowie andreas dahlbäck an den drums, percussions und keyboards (er arbeitete schon für anna ternheim, melpo mene, nina kinert...). das mastering übernahm schließlich sean glonek (u.a. tanya donelly, they might be giants, jill sobule, matthew sweet). wer keine angst vor mitsingbaren melodien und einigen versonnenen schlenkern hat, hört hier mal rein. im player unten steht das ganze programm zur wahl.

<a href="http://juliepeel.bandcamp.com/album/near-the-sun">Living In A Movie by Julie Peel</a>

julie peel - unfold

Donnerstag, September 24, 2009

glotzt nicht so romantisch (64): bedroom sessions

die idee für bedroom session hätte von mir sein können. war aber eine von julie peel, die hier selbst auch zum einsatz kommt. ansonsten beweist die in cannes geborene musikerin bei der auswahl ihrer schlafzimmerbesuche mehr als nur geschick. denn die vorgestellten künstler sind nicht die in solchen videoaufspielen üblichen verdächtigen. die atmosphäre ist intim, aber nicht befremdend. also, wirklich was zum romantisch glotzen. seht selbst in bedroom sessions. zu julie peel wird mir demnächst sicher noch ein bißchen mehr einfallen. denn ein aktuelles album steht ins haus.





neue töne (673): a b3nson recording company

heiß! damned! wer hier nicht zugreift, hat die letzte ausfahrt verpasst, ohne vorher aufgetankt zu haben. ein jammer, hier am straßenrand festzusitzen, während alle anderen vorbeisausen. the b3nson recording company verschafft mittels einer free download compilation namens "a b3nson family affair" einblick in das hauseigene programm. und das lohnt definitiv anzuhören. ich habe Euch die besten tracks gefiltert, den rest findet Ihr hier. erlebt die wüstesten mixturen aus texmex, country, hiphop, gospel, folk, gypsy und und und. und wer noch mehr davon braucht, der findet nicht nur unter den aktuellen releases den einen oder anderen weiteren album-download-link.
The Hoborchestra - Beatrice IV
Sgt Dunbar & The Hobo Banned - Synchronized Swimming
Barons In the Attic - My Old Soul
Nursing Home Discoveries - Getting Warmer
The Boston Celtics - Street Sleepers

Mittwoch, September 23, 2009

ein (p)fund mp3 (220)

endlich das zweite album am start, nach dem selbstbetitelten 06er debut, nun "strict joy" am 29.09. auf anti:
The Swell SeasonIn These Arms
verwunschene musik mit schredder und vocoder, mit deftigen synthies, das kann so nur einer, ab 20.10. mit "the bqe" auf sich aufmerksam machend:
Sufjan StevensMovement VI—Isorhythmic Night Dance With Interchanges
ebenfalls asthmatic kitty, "texas rose, the thaw, and the beasts", wissen die interessierten längst, kam am 22.09. auf die welt:
Castanets - Worn from the Fight
er kommt demnächst in unsere städte und bringt dann hoffentlich sein neues album "year in the kingdom" mit:
J TillmanEarthly Bodies
so etwas wie eine kleine sensation waren sie im letzten jahr in vancouver (und umgebung), ob sie ihren erfolg mit dem neuen werk "the hidden names" (auf nine mile records) wiederholen werden können (20.10.)?:
parlour steps - only mystery (acoustic)
der opener des neuen albums "know better learn faster", das am 13.10. erwartet wird, von mir und den anderen:
Thao With The Get Down Stay DownKnow Better Learn Faster
sie bescherten mir eins der konzerterlebnisse des laufenden jahres, nun mit einem instrumentalalbum "ekko" (28.09.) neuerlich auf tour:
The Real Ones - Every Dog Has His Day
wenn ein duo wie ein vierköpfiges etwas klingt..., auf hello sir records erschien am 18.08. das erste full length von adam joyce (guitar) und brennan o’brian (drums, keys):
the bronzed chorus - underpass sunrise
noch ein duo, und ich bring sie auch nur auf den plan, weil sie zu mögen sind, diesmal auf joyful noise mit "bell ord forrest", das ende oktober erscheinen wird und damit das zweite album der band aus kansas city sein wird, deren name ist einfach, aber so schön:
i love you - the colloquialism is simply "gas"
noch schnell zu einem labelmate, das album "tea tornado" erschien anfang august, zur musik der verehrten helden schreibt die record company: "Soul music for future generations of hopeless kids huffing paint in the basement...":
marmoset - peach cobbler
tapete wirbt für das neue album der dänen, es heißt "take it" und kam im august auf den markt, nun, ein frei gelassener song kann wunder bewirken:
the elephants - nothing but clues
bleiben wir labeltechnisch in hiesigen landen und kommen der bitte von staatsakt nach, auf das album "the angst and the money" aufmerksam zu machen, die händler verfügen ab 25. september darüber:
ja, panik - nevermore
noch ein mutiger tipp, mutig wegen des bandnamens, die herrschaften mussten denn auch self releasen, traute sich wohl keiner ran an das selbstbetitelte werk (03.11.):
vagina panther - dave, you are killing me
in letzter sekunde der hinweis auf das neue album "the ghost that broke in half" (13.11.) und die anstehende tour:
boy omega - dinosaur drugs
boy omega - our secret

boy omega
01.10.2009 D - Braunschweig, Cafe Riptide's Geburtstagsfest
02.10.2009 D - Leipzig, Moritzbastei
04.10.2009 D - Ulm, Cat
05.10.2009 D - Rosenheim, Asta Kneipe
06.10.2009 D - Ludwigshafen, Das Haus
07.10.2009 D - Berlin, Bang Bang Club
08.10.2009 D - Karlsruhe, Cafe Nun
09.10.2009 D - Frankfurt, Hazlewood
10.10.2009 D - Dresden, Ostpol
19.10.2009 D - Heimat, Regensburg
20.10.2009 D - Musikbunker, Aachen
21.10.2009 D - Kulturhaus 73, Hamburg


blue mountain
26.09. Dortmund – Musiktheater Piano
27.09. Reinheim - Weinhof
28.09. Berlin – Haus 13


j. tillman
23. Sep. 2009 20:00 Blue Shell Koln, Germany
24. Sep. 2009 20:00 Reeperbahn Festival Hamburg, Germany
25. Sep. 2009 20:00 Privatclub Berlin, Germany
26. Sep. 2009 20:00 Orangehouse Munich, Germany

Dienstag, September 22, 2009

neue töne (672): k records

in den nächsten tagen veranstaltet das eh schon rührige label aus olympia mächtige veröffentlichungsspiele und wir lassen uns anstecken. denn das motto lautet: "dabei sein ist alles". was widerum aber nur sinn macht, wenn man dabei auch spaß und anspruch in einklang bringen kann. auf k records konnte man sich dahingehend in der vergangenheit stets verlassen. von den ersten releases ortsansässiger kapellen bis hin zum internationalen indieact war es ein steiniger weg, der mittlerweile bereits mehr als zwanzig jahre zählt.
also, was steht an? zunächst kommt uns rose melberg mit "homemade ship" (22.09.) und damit mit ihrem mittlerweile vierten soloalbum. wem der name ein begriff ist, der wird sich gern an bands wie tiger trap und the softies erinnern, deren gründungsmitglied rose ist. zudem durfte man sie bei go sailor und gaze erleben. mittlerweile lebt frau melberg mit ihrem sohn in vancouver und hat zum neuen werk auch wieder zu k records zurück gefunden. hier präsentiert sie uns nun mit "homemade ship" ein auf gitarre und gesang reduziertes werk, das lediglich unterstützung durch larissa loyva (the choir practice, p:ano) am piano und im harmoniegesang erfährt. das ist mal wieder fast zu schön, um wahr zu sein.
rose melberg - golden gate bridge
der nächste im bunde ist der hoch verehrte karl blau, über den wir uns jüngst erst ausließen. wenngleich man keine gelegenheit ungenutzt lassen sollte, um immer wieder das großartige talent des mannes aus anacortes zu loben. seinen vielfachen auswurf ergänzt er nun um das neue full length "zebra", das am 06.10. via k records erscheinen wird. was er vor kurzem erst auf tour live veranstaltete, setzte der mutige musiker nun auch auf tonträger um: das ineinanderfädeln unterschiedlicher instrumente. ein anschaulicher, beinahe greifbarer prozess. dass es dazu schmackige texte zu allen wesentlichen themen des öffentlichen lebens gibt, weiß man eh. und liebt es, dies im vertraulichen bariton blaus zu vernehmen.
karl blau - mockingbird diet (from: "nature's got away")
karl blau - into the nada (from: "beneath waves")
und mit lake schließlich kommen wir zu einer band, die direkt aus olympia stammt, dem heimatlichen label aber erst seit kurzem verbunden ist. hat vermutlich u.a. damit zu tun, dass sich nun endlich das bunte kollektiv zu höherem berufen fühlt. denn obwohl lake mehr als zwölf alben herausgebracht haben, sind gerade drei als ernstzunehmende veröffentlichung zu werten. der musikalische reigen ist schwer zu fassen, das label zieht vergleiche von billy joel über fleetwood mac bis zu türkischer psychedelik, ist mir recht. "let's build a roof" heißt der neueste auswurf und erscheint ebenfalls am 06. oktober.
lake - don’t give up
lake - madagascar

Montag, September 21, 2009

glotzt nicht so romantisch (63): pure horsehair

garrett devoe und shahzad ismaily sind die hauptdarsteller dieser runde "glotzt nicht...". ihre semi akustische folk-blues-variante sucht ihresgleichen. kaum versteckte harmonien zirkulieren durch die per schwingung eroberten räume. garretts stimme lässt sich einbinden und fordert nur so viel platz, dass allen anderen elementen zukommt, was ihnen zusteht. dass die beiden aus brooklyn stammen, muss hier kaum noch erwähnen. denn der pulsierende moloch bringt auch solcherart musik hervor. "you can burn a corpse but you can't kill a ghost" heißt der letzte longplayer von pure horsehair. darauf enthalten eine performance, die in rouen aufgenommen wurde. erhältlich ist das teil auf adluna reocrds.





eingestreut (58): christina antipa

auf bicycle records bin ich ihr einst schon begegnet und normalerweile wäre ich schon früher auf ihr hübsches gesicht hereingefallen. aber es gab wohl damals noch etwas, was mich mehr fesselte. nun hat christina antipa aber ein neues album am start und wir sind dabei. "the royal we" heißt es und speist mit seiner folkigen klangfarbe und dem kollektiven sehnen meine leeren schläuche. das könnte für einige zeit mein vorrat sein. leichte countryeske schlenker geben dem dritten album einen fachgerechten schliff, so dass man nicht von lassen will. unterstützung erhält die junge dame aus sacramento von olie eshelman (corespondents), shenandoah davis (grand hallway), plus "a fabulous duet with mr jordan o' jordan smith". christina schreibt weiter zum album: "this music features talented guests, drum machines, pedal steel, saw and, as always, layers of sad sounding vocal harmony. from my depressing heart to yours!"
christina antipa - beautiful place

Sonntag, September 20, 2009

listenterror: beste konzerte 2009

update september

(01) bill callahan, ampere münchen ****1/2
(02) scott matthew, 59:1 münchen ****1/2
(03) kristofer ragnstam, obs beverungen ****-****1/2
(04) the ballet, ampere münchen ****
(05) scott matthew, muffatcafé münchen ****
(06) real ones, obs beverungen ****
(07) marissa nadler, obs beverungen ****
(08) liz green, südstadt münchen ****
(09) rose kemp, orangehouse münchen ****
(10) karl blau, südstadt münchen ****
(11) washington, obs beverungen ****
(12) the low anthem, atomic café ***1/2-****
(13) the miserable rich, obs beverungen ***1/2-****
(14) kristofer aström, obs beverungen ***1/2 - ****
(15) baskery, obs beverungen ***1/2 - ****
(16) get well soon, obs beverungen ***1/2 - ****
(17) chris eckman, obs beverungen ***1/2 - ****
(18) alela diane, ampere münchen ***1/2
(19) kissogram, kuahgartn open air ***1/2
(20) baby universal, obs beverungen ***1/2
(21) element of crime, atomic café ***1/2
(22) blue mountain, kulturhaus wlkrbg. ***1/2
(23) katzenjammer, kuahgartn open air ***1/2
(24) embryo, john's obing ***1/2
(25) chis jagger & charlie hart, john's obing ***1/2
(26) the fabulous penetrators, obs beverungen ***1/2
(27) maria taylor, obs beverungen *** - ***1/2
(28) calexico, muffathalle münchen ***-***1/2
(29) gods of blitz, obs beverungen ***-***1/2
(30) black rust, obs beverungen ***-***1/2
(31) tenfold loadstar, obs beverungen ***
(32) benedicte braenden, obs beverungen ***
(33) crooked still, kulturhaus wlkrbg. ***
(34) anajo, kuahgartn open air ***

neue töne (671): the dry spells

photo by jai carillo
schön, dass mich bloggerkollege oliver mal wieder an antenna farm records erinnert hat. denn die haben ja nicht nur den guten bart davenport am start oder je suis france oder die von mir sehr verehrten winfred e. eye, nein auch the dry spells. dabei handelt es sich um eine vier bis fünf frau/mann- crew aus san francisco. ihre spannende herangehensweise fusst auf dem wechsel von akustischen und elektrischen elementen sowie ausgefeiltem harmoniegesang. dabei sonnen sich eindeutig die damen im vordergrund, als da wären: tahlia harbour (vocals, guitar), april hayley (vocals, violin) und adria otte (guitar). ihnen zur seite gestellt sind caitlin pearce, der den drumpart übernimmt sowie diego gonzales am bass (warum auf den bandfotos immer einer der jungs fehlt, weiß ich nicht, vermutlich gehört der basser nur der liveformation an). alle vier musizieren bereits seit kindertagen und sind bewandert auf den verschiedensten instrumenten. aktuell gibt es das "too soon for flowers" album zu bewundern. schimmernde melodien, die nie zu dick auftragen, das ganze in bester folkmanier. aufgenommen wurde das werk in den louder studios bei tim green, der auch schon für melvins, joanna newsom, monotonix und sleater-kinney arbeitete.
the dry spells - lost daughter
the dry spells - batwood

Samstag, September 19, 2009

konzert: element of crime , 18.09.09

kein abend für floskeln oder für großes drumherum gerede. element of crime waren in der stadt, spielten halboffiziell im atomic café zum release ihres neuen albums "immer da wo du bist bin ich nie" auf, da ging man eben hin. regener macht auch nicht viel sprüche, er hat ja genügend in seinen texten zu sagen. dass das publikum an diesem abend nicht auf jeden seiner fallstricke hereinfiel, ist wohl dem eventcharakter geschuldet. neben den fans traten vor allem auch neugierige an. zumeist musste an der kasse auch nicht gelöhnt werden, da man beim amazon glückspiel den großen treffer ziehen konnte. die hütte war bummsvoll, der schweiß rann in strömen, ähnlich dem bier in vielfache kehlen. wer wie ich weiter hinten stand, bekam viel von der bewegung mit, die in der etappe zur sicherung des alkoholpegels entstand. kleine plastiksitze sorgten schließlich für eine gehobene, alles überblickende position. nicht bequem, aber dafür mit guter sicht auf die deutsche kapelle mit anspruch.
deren ersten song bekamen wir gerade noch mit, als es uns durch die türangeln ins stickige rund trieb. so etwas wie ein glücksgefühl durchströmte mich, regener und co. so nah zu sein. unvermittelt die erinnerung an viele stunden, die ich mit "weißes papier" oder "damals hinterm mond" verbrachte. eine brüderschaft, die ich mit dem frontmann schon lange getrunken hatte, galt es hier und heute zu besiegeln. auch wenn ich nicht rausbekam, um welchen song es sich handelte, so war doch der draht erst einmal hergestellt. "am ende denk ich immer nur an dich", eines der neuen stücke, folgte und ließ spürbar die deutliche wertschätzung von wucht und griffiger gitarre spüren. mit "immer da wo du bist bin ich nie", "kaffee und karin" sowie "storms are on the ocean" spielte die band später weitere songs ihres frischlings. letzteren titel sagte regener mit den worten an, dass es vermessen wäre, immer nur die eigenen lieder zu spielen, also widme man sich hin und wieder auch coverversionen, wie in diesem fall einem der carter family, um nicht als blöd und anmaßend dazustehen. sollte witzig und ungezwungen klingen, gab aber weder beifall noch eine andere reaktion. regener quittierte dies mit einem müden lächeln. dies tat der tatsache aber keinen abbruch, dass die band das publikum schnell wieder zurückgewann, wenn sie es denn tun musste, indem mit "immer unter strom" einer der vielen klassiker ihres breiten repertoires folgte. ein song dessen refrain sogar in einem tatort zitiert wurde, wenn ich nicht irre von ben becker: "immer unter strom, immer unterwegs und überall zu spät". zu spät kam nie ein einsatz von jakob ilja. an der gitarre zeichnete er sich durch perlende läufe aus, ein genuss diesem unangestrengt seinem job frönenden musiker zuzusehen. wenngleich er hin und wieder nur ein müdes grinsen für das lobende volk übrigt hatte, sein spiel: großartig. abseits stand david young, der ergraute basser. sein drive kam routiniert und dienlich, wie sein benehmen. denn wer wollte sven regener schon die show stehlen. als in der ersten zugabe "draußen hinterm fenster" erklang, schwoll erstmals auch der lärm aus dem auditorium an. und der frontmann dankte dies breit grinsend. und wie er sich zuweilen gerierte, am mikrofon rang, grimassierte, die trompete zwischen die finger geklemmt, zur besinnung zwang. lebhaft. wie der kollege an den drums: richard pappik. flott, nie übermutig, kontrolliert, aber versiert. schließlich war auch christian komorowski an bord. aber gut hinter einer box versteckt, sah ich ihn jeweils erst, wenn es für die band - am ende dreimal - hieß abschied zu nehmen, um wieder zu kehren. "bring den vorschlaghammer mit", "delmenhorst" oder auch "mittelpunkt der welt" brachten die bude zwar nicht zum bersten, aber vielfach fiel die zurückhaltung ab, pfiffe, johlen, schreie. ein gelungener abend. der draht zu regener und co. glühte zwar nicht, aber was hätte ich vor tagen nicht für dieses glimmen alles gegeben.

die tour zum neuen album, das schändlicherweise gestern nicht zum verkauf stand, findet anfang des nächsten jahres statt. hingehen lohnt:
tour 2010
20.01 Zürich Kaufleuten
21.01. Bern Bierhüebeli
22.01. Linz Posthof
23.01. Innsbruck Hafen
25.01 München Tonhalle
26.01 Stuttgart Theaterhaus
27.01 Erlangen Heinrich-Lades-Halle
28.01 Leipzig Haus Auensee
29.01 Dresden Alter Schlachthof
30.01 Offenbach Capitol Offenbach
01.02. Köln Palladium
02.02. Bielefeld Ringlokschuppen
03.02. Bochum Jahrhunderthalle
04.02. Hannover Capitol
05.02. Hamburg Alsterdorfer Sporthalle
06.02. Bremen Pier 2
07.02. Berlin Arena
09.02. Wien Gasometer

ein (p)fund mp3 (219)

"all in one" erscheint am 29.09., ist das zu fassen?, ganz groß wird angerührt:
Bebel Gilberto - Chica Chica Boom Chic
frischling: seit 15. diesen monats gibt es das selbstbetitelte album:
Or, the Whale - Rusty Gold
der zweite auswurf in diesem jahr, "skitter on take-off" erscheint am 06. oktober, klingt auf den ersten eindruck aufgeräumter:
Vic Chesnutt - Society Sue
matador veröffentlicht am 06. oktober, ein feiertag!, "childish prodigy":
Kurt Vile - Hunchback
alte bekannte mit neuem output (13.10.), die ep "fun and laughter" treibt an:
Land of Talk - May You Never
erinnerung an das auf absolutely kosher erschienene "chelsea silver, please come home":
Chet - The Night The Night
seit dem 08. september gibt es das spannende album "signal morning" auf dem nicht weniger spannenden label cloud recordings:
circulatory system - yesterday's world
circulatory system - now
das zweite full length, auf tartaruga records, es heißt "tongue tangled hair", zudem gab es eine kollaboration, der auswurf ist nur digital zu haben:
bleeding heart narrative - colours turn colours
bleeding heart narrative & gosia winter - right moon
das ungefeierte label talitres legt in diesem herbst noch außerordentlich nach, nachdem mit "plaine inondable" von francois and the atlas mountains schon gerechnet werden darf, folgen alben von le loup ("family", 21.09.), emily jane white ("victorian america", 12.10.) und scary mansion ("make me cry", oktober 09):
le loup - beach town
emily jane white - snow
schön, dass nun auch sie nachlegen mit "born again revisited" (22.09.), matador gibt derweil vor:
Times New Viking - Call And Respond (2008)
Times New Viking - No Time, No Hope (2009)

almost charlie
23.10.2009 - album releaseparty im DOT Club Berlin

Freitag, September 18, 2009

glotzt nicht so romantisch (62): micachu and the shapes

im august weilten auch micachu and the shapes am flughafen tempelhof. aber nicht, weil sie ihren flug vergessen hätten, sondern um am berlin festival teilzunehmen. ich habe die junge mica levi und ihre crew schwerlich vernachlässigt. liegt wohl am namen (heute erst gelesen, dass man als 'kevin' getaufter bereits von geburt an verloren hat). mir ist solcherart vorurteilsnahme also nicht fremd. naja, lange rede kurzer sinn, die herrschaften von they shoot music... aus wien kurvten eben mal in die deutsche hauptstadt, um das junge mit allerlei ungehobeltem instrumentarium ausgestattete volk in die pflicht zu nehmen. nachfolgend zu sehen.



neue töne (670): julia vorontsova

weiß jemand, wo sie gerade steckt? eigentlich war die russin julia vorontsova ins französische exil, nach paris um genauer zu sein, geflüchtet. wobei 'geflüchtet' vermutlich zu viel verspricht. mittlerweile ist ihre heimatangabe los angeles. da es darüber hinaus auch über keinen aktuellen output zu berichten gibt, steht der schreiber etwas blöd da. dennoch will er dem werten publikum zwei tracks unterbreiten, damit dieser eine ahnung von der russischen seele erhält. oder so. julia brachte im jahr 2003 ihre erste kleine songsammlung heraus, "julia" genannt. in 2004 folgte dann das debutalbum "from st. petersburg with love", von dem auch die nachfolgenden lieder stammen. ganz einfach gehalten, vermitteln sie die stillen botschaften der mittlerweile endzwanzigerin. so eine version. eine zweite: die mutter lernt in st. petersburg einen amerikaner kennen. sie heiraten, ziehen zunächst nach warschau, später nach portugal und dann in die staaten. julia vorontsova nabelt sich langsam ab und beginnt ein leben in einer künstlerkolonie in jersey. hier trifft sie auch auf die macher der abaton book company, die ihr bei der veröffentlichung ihrer werke helfen. dass sie an einem neuen album arbeitet, kolportierte die künstlerin bereits anfang des jahres (das video stellt den ersten fertigen song dar). wir lassen die hoffnung nicht fahren. geben aber einen furz auf legenden. jedenfalls wenn die musik dazu so schön ist.
julia vorontsova - rome
julia vorontsova - over

Donnerstag, September 17, 2009

konzert: the low anthem, 15.09.09

husten durfte man ihn wirklich nicht hören. das war rau, fast krächzend, man spürte förmlich, wie sich schwerer schleim in seiner lunge überwarf. war er erkältet, chronisch gebrochen oder nur überlastet? dem gesang von ben knox miller haftete das beobachtete geschehen von während der songpausen bzw. nach dem konzert wenig an. da brillierte er auf selten gehörte weise. im falsett oder kopfgesang, schwer rockend oder bluesig verschwitzt, immer vollgas, mimisch unterlegt, mit vollem einsatz. er beherrscht die wendungen des narrativen genauso wie das stupende der betonung. das reife wie das jungfräuliche, so dass dem beobachter, dem zuhörer nur der glaube an eine ersterfahrung blieb. the low anthem fanden im atomic café zu münchen statt und knapp fünfzig neugierige gingen hin. die band verwand diesen umstand mit der erinnerung an ein überfülltes, aber anonymes bestival auf der isle of wight zwei tage zuvor. das set begann denn auch so ruhig (u.a. mit "charlie darwin"), als wollte sich hier ein innehalten des vergangenen freien tages und der besinnung vom massenevent fortsetzen. fast schon geruhsam das streichen des basses, das beflügeln der drums, der folk depressive einsatz der gitarre. allein, dass sich die bandmitglieder immer wieder an ihren instrumenten abwechselten, brachte offenbare bewegung ins spiel. und dennoch war man wie magnetisch angezogen von den feinstaubmelodien, dem getragenen musikalischen bild, das so versonnen dargeboten wurde wie die madonna in der círio de nazarè zu belem. vor allem millers brüchig-angestrengter gesang, der die harmonien auf wohlfeil presste, sorgte für innerste erregung. das kam so überzeugend, so schürfend, dass man nicht unbeteiligt die hände in den hosentasche lassen konnte. nur wie stellt man sich dem? die hände gefaltet entgegenstrecken? unangemessen. sanfte bewegungen, ein kleines schiff in schwerer see? uneindeutig. offen getragene verwunderung, schamlose neugier standen auf der tagesordnung. und wer wie ich nicht mit dem repertoire der band aus providence vertraut war, wurde immer wieder aufs neueste still getroffen. vom warmen segen der 73er gibson, dem versöhnlichen streichen auf den wunderlichen zimbeln (crotales), die jocie adams so verdient mit einem bogen bearbeitete, vom flink bewegten upright bass, der jeff prystowsky in den armen lag wie eine fußballkugel in den fängen oliver kahns. ob der was mit der musik von the low anthem hätte anfangen können? dafür ist die nähe zu den angesagten the felice brothers wohl zu extrem. deren krakele und geheul missfiele wohl dem titan. doch an die grenzen ging der dreier, zuweilen unterstützt vom ehemaligen bandkollegen dan lefkowitz, auch. dann wurde die kleine drumanrichte traktiert, e- und bassgitarre schwer beatmet und gemeinsam konzertant gebrüllt. schönheiten? die milde melodie von "cage the songbird", das mundharmonika gewerke in "home i'll never be" mit anschließendem gerumpel und geröhre sowie "to ohio" als hymnischer abschluss.

das publikum dankte artig mit applaus und einigem gejohle. übermütig war hier nichts, aber irgendwo doch versonnen, vielleicht benommen von der feinheit, grazilität und sensibilität des vortrags. ich habe mal wieder auf der rückreise zig melodien unterm helm gepfiffen, obwohl ich düster fast in den nebeln verkommen wäre.
fußnote, leider nur. kasey anderson hat mich nicht überzeugt. im vorprogamm wusste er zwar mit flinkem mundwerk zu überzeugen, aber seine unter keckem mützchen hervorgebrachten ständchen zur gitarre gerieten langatmig und flau. die noten gedrillt, der gesang geführt, das instrument getrimmt. dafür gibts aber nachfolgend eine hörprobe, die deutlich besser klingt als das, was er gestern aufbat.

Mittwoch, September 16, 2009

neue töne (669): emilie lund

aaahh records hat am 12. des septembers einen neuen release an den start gebracht. emilie lund aus stockholm ist die protegierte künstlerin. ihre selbstbetitelte ep enthält fünf kleinode, die man sich wie stets auf dem label für umsonst ziehen kann. aufmerksam wurde man auf die junge dame via myspace. auf die anfrage, ob die schwedin eine ep aufnehmen wollte, reagierte sie positiv und das unterfangen ward bald in die realität umgesetzt. so kann man denn folkigen texturen folgen, die sich wie stille bänder durch die landschaft ziehen. inspiration erfuhr emilie, so ist zu lesen, nicht durch das leben in der großstadt, sondern durch landflucht. wer verstände nicht, dass die wälder mehr zu erzählen haben, als es die dumpfe großstadt je könnte. ihre arrangements sind sparsam, wie felder nur mit einer saat belegt. die gitarre schimmerig, der gesang hie und da echoisiert, die stimme feengleich. und so setzt die junge künstlerin auch auf die beiden komponenten 'simplizität' und 'intimität'. beiden wird sie dergestalt gerecht, dass man ihr folgen wollte, ohne je aufgehalten zu sein von irreführenden geleisen. selbst wenn das glöckchen bimmelt. die ep gibt es auch als cd, dann aber beeilung, weil das kontingent sicher begrenzt ist. ab!
Emilie LundChildhood Friend
Emilie LundSad Blue Mountain
Emilie LundGetting Late

Dienstag, September 15, 2009

neue töne (668): a beard of snails

dem trügerischen des alltags gilt es immer wieder etwas entgegen zu halten. musik fungiert gern als wellenbrecher. entladungen sind möglich, sich den einladungen einer verfremdeten welt entgegen zu stemmen. vermeintlich dem primitiven abhold, zwängt man sich zwischen die schalentiere des niederen und absurden. geerdet klingen die werke auf a beard of snails selten, aber sie sorgen für eine spannung, die, wenngleich sie befremdet, doch für eine ausbalancierte seelenlage qua neubeginn steht. gefühle, die ursprünglicher nicht sein könnten. immer wieder nur als kurzer ausschnitt, aber genug, um einen ersten eindruck zu bekommen. der rest läuft über Euer ganz persönliches budget. bitte schön.
so eine effektgeladene gitarre habt Ihr noch nie gehört, von der "the guitar ep" (31 min. lang):
Die Stadt Der Romantische Punk - Grange en flames Pt. 1
düstere, oszillierende drones aus einer doppel cdr, gemeinsam eingespielt mit my love we found the skies: "black visions white visions":
Dead Black Arms - Black Vision
"black sattva" heißt das werk, auf dem sich ein 43-minütiges opus (in vier tracks) befindet aus improvisation, sehr beschwichtigend:
6Majik9 - In Her Astral Audience
eine kopenhagener no-fi punk band, die ihr selbstbetiteltes album von tape auf eine cdr brennt und dazu einige spannende remixe ergänzt:
Mette Mareridt - Blue, Red, Green, Black, Blood Blood Blood Blood
mantrische vokalklänge auf "constellation hut", dem album der lofi garage band aus long island:
Quaouauh - Untitled
doom folk nennt es das label, was der italiener andrea penso hier erarbeitet, "the dawn of the vultures" heißt die cdr:
We Wait for the Snow - The Dawn of the Vultures
freakfolkige anklänge auf der "the silent meadow" cdr, da auf einer sixstring englische folk klänge erstrebt werden, die sich in der verfremdung gar nicht so fremd anhören, der mann dahinter? viking moses!:
The End Springs - Standing Before the Wind Master
"fledgling" heißt das album, das als debut in das ouevre der jungen dame aus brighton eingehen wird, pastorale klänge und gesänge mit unterstützung von diamond family archive:
Woodpecker Wooliams - Put a Bird
berstend, kollabierend, dabei mäandernd, auftürmend, ein sturm, überschlagend, ein vierer aus new york, der sich an blutrünstigen sounds versucht, nicht ohne faden und hörerkooperation:
Arklight - Sweet Viscous Lord
acid blues, konstruiert über die meere, da zwischen neuseeland und frankreich kollaboriert wurde, "this is our post-exoticism" heißt das ergebnis:
Lee Noyes & Bruno Duplant - Difference
lofi ambient drone dieses duos, es ist das vorerst letzte werk (selftitled) auf dem label, wir hoffen, es werden weitere kommen:
Pine Smoke Lodge - New Fire Ceremony

Montag, September 14, 2009

eingestreut (57): alela & alina

heute wird aber mächtig gestreut, obwohl es draußen nicht geschneit hat. aber meldungen geht es nachzugehen und, wenn es not tut, auch weiter zu reichen. wie in diesem fall, die überschrift hat sicher einiges verraten, wenn sich die neuigkeit gar auf alela diane bezieht. gemeinsam mit ihrer langjährigen musikalischen partnerin alina hardin wird sie im oktober, um genau zu sein am 06.10., eine ep ("alela & alina", rough trade) herausbringen. sie wird sechs tracks enthalten, wovon drei neu sind, ein weiteres ein townes van zandt cover sowie zwei alte folklieder. die ep wird es als vinyl und download geben. die beharrliche cd front geht leer aus. das cover erinnert an selige silly sisters zeiten.
tracklist: amidst the movement / bowling green / crying wolf / matty groves / i have returned / rake